Migranten als interkulturelle Mediateure: Von der Beschäftigungsinitiative zur Öffnung der Berufe
Die Sammlung „Integriert in Europa“ entstand als internationaler Teil eines Projekts zur Berufsförderung im Rahmen der Europäischen Gemeinschaftsinitiative Beschäftigung INTEGRA. Das Museum gewann 10 Partnerprojekte in Großbritannien, Italien, Dänemark, Frankreich und Deutschland für ein Ausstellungsprojekt, das die Lebenslagen von Migranten in den diversen Maßnahmen und Ländern und ihre Rolle als interkulturelle Mediateure spiegelt.
Die Exponate stammen aus Malaktionen und narrativen Interviews mit 140 Teilnehmern, die vor Ort in den Partnereinrichtungen stattfanden. Seitdem ist die Sammlung der Portraits von Multiplikatoren fester Bestandteil der Ausstellung. Sie wird aktuell gepflegt und erweitert durch Projekte und Exponate zur Öffnung der Bildungsberufe für Migrantenkinder in Deutschland, durch den Austausch mit Lehrkräften in der Türkei und durch ein Generationsprojekt zur Begegnung von Jugendlichen mit pensionierten Sozialberatern und Lehrkräften.
Der erste Teil der Sammlung ist der Perspektive der interkulturellen Mediateure gewidmet, d.h. den Erfahrungen derjenigen Migranten, die beruflich selbst wiederum mit Migranten arbeiten, sei es als Lehrer, Sozialarbeiter, Sozialberater, für interkulturelle Begegnung engagierte Künstler oder Laien, die sich im Rahmen ihrer Arbeit oder in Selbsthilfeprojekten qualifiziert haben. Der zweite Teil umfaßt – nach Ländern und Projekten geordnet – biographische Texte und Bilder von Jugendlichen und Frauen, die zu den typischen Adressaten von Ausbildungs- oder Beschäftigungsmaßnahmen gehören. Der internationale Vergleich von Politik, Programmen und Fachlichkeit der Migrantenarbeit aus der Perspektive von Migranten und Mediateuren schafft noch eine weitere Perspektive.
Der hermeneutische Ansatz von Sammlung und Ausstellung eröffnet Möglichkeiten zur Projektberatung, Evaluation, Fortbildung und aufbauende Untersuchungen. Von hier ist es nicht weit zum Vergleich der lokalen und nationalen Politik und zur Formulierung gemeinsamer Standards der interkulturellen Arbeit. Die Ausstellung ist als Modell für ein permanentes Projekt konzipiert, das eine Weiterentwicklung und Vertiefung unter Berücksichtigung jeweils neuer Partner ermöglicht. Sie wurde zuerst als Wanderausstellung im Schloß von Ferrara, im Düsseldorfer Landtag, im Rathaus Essen, im Bezirksrathaus Köln-Nippes und in der ENS Paris gezeigt und dann ständig im Museum.
Literatur: Katalog, CD, Modellberichte
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